Die in Nürnberg beheimatete Deutsche Telekom CardService GmbH (DeTeCardService) bietet ihren Kunden jede denkbare Art von Systemlösung für das Datenhandling bei Kartenanwendungen bis hin zur Überwachung und Steuerung von Automaten. Das Unternehmen ist Marktführer im Segment der Prepaid-Karten, der vorausbezahlten Karten. Mit einem Online-Vertriebssystem über das Internet sollten mehr Kunden für die T-Card gewonnen, der Service verbessert und die Kosten gesenkt werden. Die beliebte T-Card ist eine Telefonkarte mit Postpaid-Funktion - gleich nutzen, später zahlen. Die Calling Cards gibt es als T-Card Corporate für Unternehmen oder als T-Card Private für Endkunden. Sie erleichtern und verbilligen das Telefonieren im Ausland enorm. In nahezu allen Ländern gibt es zentrale, meist kostenfreie Zugangsnummern über die dann via Kartennummer und PIN Verbindungen in alle Welt hergestellt werden können. Abgerechnet werden die Telefongebühren später über ein vereinbartes Referenzkonto.

Der Internetauftritt von DeTeCardService basiert auf dem Enterprise Content Management System (CMS) der Axinom GmbH und wird auch von dem Fürther Unternehmen gehostet. CMS stützt sich auf den Microsoft SQL Server 2000 und dient zum Erstellen und dezentralen Verwalten von Internet-Präsentationen. Spezieller Fokus: geringer Einführungsaufwand und hohe Benutzerfreundlichkeit. Die Mitarbeiter von DeTeCardService und von Partnerunternehmen können so ohne besondere technische Kenntnisse Inhalte leicht hinzufügen oder ändern. Eine optimale Lösung sollte die ERP-Systeme kostengünstig, sicher und natürlich schnell über standardisierte Schnittstellen mit dem CMS verbinden.

Besondere Herausforderung: Da die Abwicklung aller Transaktionen in Echtzeit unternehmenskritisch ist, hat Sicherheit bei der Deutschen Telekom und ihren Tochterunternehmen höchste Priorität, zum Beispiel dürfen Telekom-fremde Server, auch von Partnerunternehmen, nicht direkt auf die Back-end-Systeme zugreifen.

Das Axinom Enterprise CMS beinhaltet zwei Server: Über die Content Management Applikation des ersten Servers ändern die Mitarbeiter Inhalte oder fügen sie hinzu; nach der Freigabe wird das Ergebnis auf einem produktiven Web-Server publiziert, auf den dann die Kunden via Internet zugreifen können. Für eine dynamische Interaktion mit den Kundendatenbanken der Deutschen Telekom musste eine indirekte Anbindung geschaffen werden. „Da die Deutsche Telekom aus Sicherheitsgründen keine Anfrage von außen in ihr Netzwerk erlaubt, schlugen wir als Alternative ein Polling-System vor“, erläutert Axinom-Projektleiter Ralph Wagner.

Zwei Polling-Server unter Windows 2000 Advanced Server übernehmen nun den sicheren Datenaustausch zwischen den ERP-Systemen und dem CMS. Im Sekundentakt fragt der interne Polling-Server im Intranet der Deutsche Telekom beim zweiten in der demilitarisierten Zone (DMZ) lokalisierten Polling-Server an, ob ein Benutzer auf den T-Card-Service im Internet zugreift. Die entsprechenden Parameter werden an die ERP-Systeme durchgereicht. Bei seiner nächsten Anfrage übergibt der interne Polling-Servers die dazugehörigen Response-Daten an den Polling-Server in der DMZ, der sie wiederum an den Produktiv-Server des CMS weiterreicht. Die Anfragen werden aus dem Netzwerk heraus gestartet - kein System greift hinein.

Während die .NET Web-Applikation Erfassung und Verifizierung der Kundendaten übernimmt, sorgen die gemeinsam von Twinsoft und Axinom entwickelten Webservices für die sichere Echtzeitanbindung des CMS an die ERP-Systeme.

Abbildung 1: Systemarchitektur

Mit dem Internet als zusätzlichem Vertriebskanal kann die DeTeCardService ihr Kundenpotential besser erreichen. Bisher erfolgte die Kundenansprache ausschließlich über Call Center - die Mitarbeiter und ihre Qualifikation waren der Engpass in der Kundenkommunikation. Außerdem verhinderte die mangelnde Integration der Call Center in die IT des Unternehmens die einheitliche Kundenbetreuung. Eine Verbesserung der Kundendienstqualität und die Verstärkung der Vermarktungsaktivitäten wären ohne die datentechnische Integration nur durch eine erhebliche Aufstockung der Mitarbeiterzahlen in den Call Centern möglich gewesen.

Schließlich verbesserte sich die Kostensituation pro verkaufter T-Card entscheidend, denn bei Vertrieb und Pflege der Kundendaten via Internet entstehen im Vergleich zur Abwicklung im Call Center nur wenig Kosten, weil die Kunden ihre Daten selbst einpflegen. Damit rechnen sich fürs Unternehmen auch Karten, die vergleichsweise wenig genutzt werden.

Christine Pellny, Marketingchefin von DeTeCardService: “Die langfristig tragfähige Lösung ermöglicht uns nicht nur, sofort mehr Kunden anzusprechen, sondern ist auch die Voraussetzung für signifikante Produktivitätssteigerungen im Vertrieb.” Die Call Center-Mitarbeiter werden von stereotypen administrativen Aufgaben bei der Auftragserfassung entlastet und können sich jetzt intensiver um ihre wichtigsten Kunden kümmern. „Die hinzugewonnene Flexibilität eröffnet auch die strategische Chance, neue Produkte schneller zu entwickeln und am Markt zu platzieren und somit den eigenen Wettbewerbsvorsprung weiter auszubauen“, so T-Card-Produktmanager Bruno Willwert.

Weiterer Vorteil: Partner von DeTeCardService, zum Beispiel LTU oder die Bayerische Landesbank, können über das CMS die Calling Card via Web in ihrem eigenen Look and Feel darstellen. Beispielsweise bietet die Deutsche Telekom mit ihrem Bonusprogramm Happy Digit die Kundenkarte auch als Calling Card - dabei merkt der Telekomkunde nicht, dass es sich um ein Produkt der DeTeCardService handelt.

Für die IT-Abteilung standen bei der Konzipierung der Lösung Sicherheit und Integrationsfähigkeit in die vorhandene Infrastruktur im Vordergrund. Und bei der Auswahl von Axinom zählte neben dem Vertrauen in die Kompetenz und Fähigkeit des von Microsoft zertifizierten Lösungspartners auch die Zukunftssicherheit der ausgewählten Technologie.

Dank der Microsoft .NET-Webdienste konnte die Lösung ohne Modifikation der vorhandenen Anwendungen und Infrastruktur geschaffen werden. Sie erlauben dadurch die Integration der vorhandenen ERP-Software in die Gesamtlösung, ohne diese programmtechnisch verändern zu müssen. Damit werden vorhandene Investitionen geschützt, gleichzeitig bildet die Lösung ein solides Fundament für Erweiterungen und neue Produkte. Zudem ist sie beliebig skalierbar. IT-Chef Karlheinz Link: “Durch die Verwendung der .NET Web Services wurden nicht nur die bisherigen Investitionen geschützt, sondern die Lösung konnte auch ausgesprochen schnell und kostengünstig realisiert werden.” Ralph Wagner ergänzt: „Wir sparten etwa 20 bis 30 Prozent an Entwicklungszeit mit dem .NET Framework im Vergleich zu herkömmlichen, proprietären Entwicklungsschritten und -Methoden - diesen Preisvorteil haben wir natürlich an unseren Kunden weitergegeben.“ :NET verschafft damit auch Axinom gegenüber anderen Dienstleistern einen Wettbewerbsvorteil, weil zukunftsfähige Lösungen schnell und kostengünstig entwickelt werden können.

Die IT-Organisation der DeTeCardService wird den Funktionsumfang der Lösung nach und nach erweitern. In einem nächsten Schritt wird die Sicherheit der durchzuführenden Transaktionen für neue Services weiter erhöht, und zwar durch zusätzliche Integration von Transaktionen für neue Services weiter erhöht, und zwar durch zusätzliche Integration von Verifizierungs- und Authentifizierungsmechanismen. Ebenfalls in der Planung ist die Einbeziehung weitere T-Card-Produkte.