Zukunftsfähige Website mit Kampagnen-Management bei Panasonic

27. Juni 2003



Mit einem vollständigen technischen Relaunch seiner historisch gewachsenen Internet-Infrastruktur und der Wahl von .NET schafft sich Panasonic Deutschland eine zukunftsfähige Plattform und senkt seine Service-Kosten für die Website um mehr als ein Viertel. Die über mehrere Jahre gewachsene Internet-Infrastruktur der Hamburger Panasonic Deutschland GmbH auf Basis von JavaServlets und Oracle war sehr pflegeaufwändig und nicht zukunftsfähig. Mit einem Neuaufbau seiner Website auf der grünen Wiese schuf sich das Unternehmen eine leistungsfähige, innovative und skalierbare Infrastruktur die sich auf Microsoft .NET stützt und offen für Erweiterungen ist. Erster Schritt in diese Richtung ist die Integration eines Kampagnenmanagement-Systems für den personalisierten Newsletter-Versand mit dem Microsoft Commerce Server 2002.


1. Das Unternehmen

Die Panasonic Deutschland GmbH ist eine Tochtergesellschaft des japanischen Unternehmens Matsushita Electrical Industrial Co. Ltd. in Osaka, das mit einem Umsatz von 51,7 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2001/2002 eines der weltweit größten Unternehmen im Bereich Elektronik und Elektrogeräte ist. 1962 eröffnete Matsushita am Hamburger Jungfernstieg sein erstes europäisches Vertriebsbüro. Daraus entwickelte sich ein florierendes Unternehmen, das seit 1984 den Namen Panasonic Deutschland GmbH trägt. Zur Zeit beschäftigt das Vertriebsunternehmen rund 370 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2001/2002 einen Umsatz von rund 578 Millionen Euro.


2. Ausgangslage und Problemstellung

Die Panasonic Deutschland GmbH (PDG) in Hamburg ist die Deutsche Vertriebsgesellschaft für Consumer und Systems Produkte der Marken Panasonic und Technics und hält damit ein umfangreiches Portfolio bereit. So vertreibt die Division Panasonic Consumer Electronics Deutschland hochwertige TV-, Video- und Audiogeräte, HiFi-Bausteine, Haushalts- und Klimageräte sowie schnurlose Elektrowerkzeuge. Die Division Panasonic Business Systems bietet moderne Büroausstattungen wie Projektoren, Plasma-Displays, Notebooks, Monitore, Laserdrucker, Dokumenten-Scanner, DVD-ROM-Laufwerke, Telekommunikationsprodukte, Funksprechgeräte, Fax- und Multifunktionsgeräte sowie Kopierer.

„Das Internet hat für PDG und seine Konzernmutter Matsushita strategische Bedeutung: Zum einen als Marketing- und Service-Instrument, zum anderen aber auch als wichtiges Feedback-Medium über unsere Produkte - die Erkenntnisse daraus gehen direkt an unsere Werke in Japan“, erzählt Thomas Dobberstein, Manager IT Innovation bei PDG. Deswegen ist eine innovative und leistungsfähige Website, die ein elektronisches Kundenbeziehungsmanagement (eCRM) ermöglicht, besonders wichtig. Die über sieben Jahre gewachsene Internet-Infrastruktur auf Basis von JavaServlets und Oracle war jedoch zu komplex, nicht aus einem Guss, damit unflexibel, schwer handhabbar und sehr pflegeaufwändig. Vor allem für notwendige Erweiterungen war sie nicht mehr geeignet.

Commerce Server für effizientes Kampagnenmanagement
Eine völlig neue technische Basis musste also her. „Gemeinsam mit unserem langjährigen Kunden Panasonic Deutschland überlegten wir, auf welcher Technologie die zukünftige Plattform basieren sollte“, sagt Rita Schumacher, bei der Proximity Group Germany zuständig für dieses Projekt. Mehrere Gründe führten zu der Entscheidung, mit der Neuentwicklung auf Microsoft .NET zu setzen: Die Entwicklungsumgebung Visual Studio .NET bietet mächtige Tools, um in kürzester Zeit leistungsfähige, skalierbare und stabile Lösungen zu erstellen. Zudem will PDG in Zukunft verstärkt auf CRM setzen. Für ein effizientes Kampagnenmanagement lässt sich optimal der Microsoft Commerce Server 2002 nutzen. Das Commerce Server Portal stellt eine Reihe von Tools bereit, die sich nahtlos in die Entwicklungsumgebung Visual Studio .NET einfügen. Mit deutlich reduziertem Programmieraufwand lassen sich Anwendungen und Webdienste erstellen. Der Commerce Server unterstützt auch die Integration von Applikationen, die auf den Technologien ASP.NET und .NET Framework beruhen. Über eine aus Laufzeit- und Klassenbibliotheken bestehende Interoperabilitätsschicht können die Anwendungen mit zentralen Systemen und Services des Commerce Server verbunden werden.
Die Produktdatenbank auf der Website www.panasonic.de wird von einem weiteren Dienstleister, der CASISOFT MindWare GmbH, betreut, der ebenfalls auf Microsoft-Technologie setzt. Rita Schumacher von Proximity: „So sprach also alles für einen Plattformwechsel hin zu .NET.“


3. Vollständige Neuentwicklung unter .NET

In einem ersten Schritt erfolgte die Neuentwicklung des Redaktionssystems zur Pflege der dynamischen Inhalte im Web und die Portierung der Datenbank von Oracle auf SQL Server 2000 Enterprise Edition. Die Proximity-Entwickler setzten dabei auf die innovative Programmiersprache C# und die .NET-Technologie. „Der Einsatz von WebControls ist eine effiziente Art der Code-Erstellung im Front- und Backend Bereich", erläutert Florian Luck, Entwickler bei Proximity.

Bequem können PDG-Mitarbeiter, je nach ihren Zugriffsrechten, dynamische Inhalte, zum Beispiel Pressetexte, Stellenausschreibungen oder den News-Ticker, in Echtzeit einpflegen. In einer Vorschau lässt sich das Aussehen im Web betrachten - per Mausklick ist der Inhalt online. Zudem konnte die Benutzerführung innerhalb des Redaktionssystems erheblich verbessert werden. So kann jetzt zum Beispiel von jedem Bereich in andere Bereiche verlinkt werden.

Ein weiterer Vorteil für die Website ist die Möglichkeit, auf jede einzelne Seite eine Bookmark zu setzen, so lassen sich auch Querverlinkungen von anderen Websites einfach und schnell erstellen und die Auffindbarkeit von Unterseiten durch Suchmaschinen wird ebenfalls vereinfacht.

„Im September 2002 starteten wir mit dem Umbau der Website und im Dezember konnte sie schon online gehen. Die reine Entwicklungszeit nahm lediglich 6 Wochen in Anspruch - die Kürze der Zeit ist auch ein Beweis dafür, dass der Relaunch auf .NET die richtige Entscheidung war“, bestätigt Natalie Lusche, Entwicklerin bei Proximity. „Die enormen Anforderungen unseres Kunden an Erreichbarkeit und Geschwindigkeit bei hohem Traffic-Volumen können wir mit dieser flexibel skalierbaren Lösung hundertprozentig erfüllen.“


4. Qualitätssicherung

Bis die Lösung online geht, durchläuft sie bei Proximity vier Umgebungen, angefangen bei der Entwicklung, über die Qualitätssicherung, weiter zur Präsentationsumgebung. Im ersten Schritt des mit .NET optimierten Qualitätsentwicklungszyklus kompiliert der Softwareentwickler sein fertig gestelltes Projekt lokal auf seiner Workstation und transferiert es dann zum Integrationsserver. Von hier aus können die Daten beliebig verteilt werden. Im Standardfall wird das Projekt nun automatisiert „gestaged“. Die Qualitätssicherungs-Abteilung testet die fertige Applikation. Wenn Fehler gefunden werden, wird das Projekt zur Nachbesserung an den zuständigen Entwickler zurückgegeben. Ansonsten geht es zum Präsentations-Server, wo der Kunde das fertige Produkt sehen und in einer geschlossenen Benutzergruppe testen kann. Bestehen Änderungswünsche oder zusätzliche Anforderungen, geht das Produkt zurück in die Entwicklungsabteilung. Dieser Zyklus wiederholt sich so lange, bis der Kunde vollständig zufrieden gestellt ist und das Projekt abgenommen hat. Sichere Endstation ist der Online-Wirkbetrieb mit zwei Webserver- und zwei Datenbankmaschinen - jeweils im Clusterverbund.


5. Nutzen der Lösung

Zusätzliche Kundenansprache und maximale Skalierbarkeit für neue Kunden
Völlig neue Möglichkeiten eröffnet das Kampagnenmanagementsystem. Das auf dem Commerce Server basierende System ging im März 2003 online. Seitdem können sich Interessenten die regelmäßig erscheinenden Themenausgaben „Creative Network“, „Entertainment Network“ und den „Panasonic Messenger“ abonnieren. Per Mausklick wählen sie, ob sie weitere Informationen per Post oder E-Mail von PDG oder deren Fachhändlern erhalten wollen oder nicht. Kundenfreundlich: Jede E-Mail erhält einen Link mit dem der Kunde den Newsletter wieder abbestellen kann. Komfortabel lassen sich in der Datenbank alle Benutzer verwalten, ob authentifiziert oder anonym. Basierend auf Benutzervorlieben, Geschäftsregeln und vom System erzeugten Analysen, können für die Kunden gezielt individualisierte Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Für Thomas Dobberstein ist die Lösung ein erster Schritt, um den direkten Kontakt zum Kunden über das Internet zu schaffen: „Wir möchten wissen, was der Kunde über unsere Produkte denkt, wo er Verbesserungsmöglichkeiten sieht, um schneller in der Produktentwicklung darauf eingehen zu können.“ Aufgrund der Modularität kann die eCRM-Plattform entsprechend den Anforderungen wachsen und Millionen von Benutzern verwalten.

Investitionsschutz, Zukunftssicherheit und Kosten sparen
Die ersten Etappenziele sind erreicht: Eine einheitliche, performante und skalierbare Plattform für alle Lösungen, ein Kampagnenmanagementsystem, das extrem ausbaufähig ist, und die Senkung der Pflegekosten um bis zu 30 Prozent. Die Proximity Group ist auch Application Service Provider für Microsoft-Produkte und hostet die Server mit der PDG-Lösung. Dadurch zahlt Panasonic Deutschland nur den Anteil am Commerce Server, den es auch wirklich nutzt. Dieses Modell hilft PDG Lizenzkosten und Investitionen zu sparen.

Rita Schumacher: „Mit Visual Studio .NET und dem .NET Framework konnten wir dieses Projekt in kurzer Zeit kostengünstig entwickeln, dies bedeutet auch für uns als Dienstleister einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.“

Geplant ist ein weiterer Ausbau der Benutzerdatenbank, um dem Kunden individualisierte Newsletter und Webseiten präsentieren zu können. Angedacht ist auch eine Datenbank zur Produktregistrierung, in der die Kunden ihre High-Tech-Erwerbungen eingeben und Anregungen hinterlassen können, die dann wiederum in die Produktentwicklung einfließen sollen. Oberstes Ziel für Panasonic ist: noch mehr Nähe zum Kunden.


Betreiber der Lösung

Panasonic Deutschland GmbH
Thomas Dobberstein, Manager IT Innovation
Branche: Elektro-/Elektronikindustrie/Optik, Elektronik und Elektrogeräte
Unternehmensgrösse: MittelunternehmenPanasonic Deutschland GmbH

Lösungspartner

Rita Schumacher, Projektleiterin
Proximity Group Germany GmbH

Autoren der Fallstudie

Microsoft Deutschland GmbH
Microsoft Deutschland GmbH

27. Juni 2003
Microsoft Deutschland GmbH

Zu dieser Fallstudie sind keine Anhänge verfügbar.
2208
ms-panasonic-proximity
https://www.experience-online.ch/de/9-case-study/2208-ms-panasonic-proximity
0
Cookies erleichtern es uns, Ihnen unsere Dienste zur Verfügung zu stellen. Mit dem Klick auf "Akzeptieren" erlauben Sie uns die Verwendung von Cookies.