Die ERGO Versicherungsgruppe bündelt ihre Qualifikationsinitiativen auf der Basis einer .NET gestützten E-Learning-Plattform

25. Juni 2003



Die ERGO Versicherungsgruppe AG, Düsseldorf, bündelt ihre Qualifikationsinitiativen auf der Basis einer .NET gestützten E-Learning-Plattform. Ergebnis: Die laufenden Kosten sinken und das Lernen am PC wird effektiver. Die virtuelle Versicherungsakademie VIVERSA sorgt bei den vier Markenversicherern der ERGO-Versicherungsgruppe für optimierte Qualifizierungsprozesse. Die .NET-basierte E-Learning-Plattform stellt fein strukturierte Schulungskurse im Intra- oder Extranet bereit. Interaktiv ermöglichen Online-Testate objektive Selbsteinschätzungen, die das System mit individuellen Lernwegsempfehlungen beantwortet. Dank weitgehender Integrationsmöglichkeiten spart die offene .NET-Architektur Investitionen bei der Installation. Frühere Deployment-Kosten bei Content-Änderungen fallen heute nicht mehr an. Vertrieben wird VIVERSA von der VIWIS GmbH, Entwicklungspartner ist die TRIA IT-consulting GmbH.


1. Das Unternehmen

Die ERGO Versicherungsgruppe AG vereinigt als Führungsholding die vier Markenversicherer VICTORIA, Hamburg-Mannheimer, DKV und D.A.S sowie den Finanzdienstleister MEAG (Munich ERGO Asset Management). Mit europaweit mehr als 29 Millionen Kunden und rund 15,2 Milliarden Euro Beitragseinnahmen ist ERGO der zweitgrößte Erstversicherer Deutschlands.


2. Ausgangslage und Problemstellung

Für die ERGO Versicherungsgruppe AG, Düsseldorf, europäischer Marktführer in den Segmenten Kranken- und Rechtsschutzversicherung, sind hervorragend ausgebildete Mitarbeiter der Schlüssel zum Geschäftserfolg: Wer die Vorteile eines anspruchsvollen Portfolios überzeugend darlegen soll, und dies auch noch vor dem Hintergrund äußerst variabler rechtlicher Rahmenbedingungen tun muss, kommt ohne hochkarätiges Beratungswissen nicht aus.

Auf das Tempo kommt es an
Das erklärt die hohe Priorität, die das Qualifikationsmanagement im ERGO-Konzern genießt. Im Kern besteht die Herausforderung darin, relevante Lehrinhalte möglichst kosteneffizient und vor allem schnell an die richtige Zielgruppe im Unternehmen zu vermitteln. Tempo und Aktualität sind hier besonders wichtig. Denn: „Gerade bei der Einführung neuer Produkte und Tarife kommt es auf den zeitlichen Wettbewerbsvorteil an“, begründet Jürgen Vetter, Vorstand der D.A.S. Deutsche Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG, einem der vier großen Markenversicherer der ERGO.

Computergestützte Fortbildungskurse gehören deshalb zum Arsenal der ERGO-Qualifizierungsinstrumente. Sie sollen herkömmliche Präsenzseminare zwar nicht vollständig ersetzen, sind ihnen aber in vielen Fällen überlegen: So passen sie sich besser in den Arbeitsalltag ein, erfordern praktisch keinen Koordinationsaufwand und ermöglichen zudem ein individuelles Lerntempo. Computer Based Trainings können Qualifizierungsprozesse erheblich beschleunigen.

Allerdings bereitete das Trägermedium für digitale Bildungsangebote in der Vergangenheit Probleme: „Die Kurse waren auf CD gepresst, was ein bundesweites Deployment neuer Inhalte logistisch sehr erschwerte und außerdem mit hohen Kosten verbunden war. Offline konnten Kursinhalte auch nicht schnell genug an veränderte Markterfordernisse angepasst werden“, schildert Dr. Werner Kohn, Geschäftsführer der Münchener VIWIS GmbH und E-Learning-Beauftragter bei ERGO, die Ausgangssituation, aus der heraus sich der Versicherer entschloss, konzernweit eine .NET-basierte Web-Plattform für die Weiterbildung seiner Mitarbeiter aufzubauen.


3. Virtuelle Versicherungsakademie

Mittlerweile haben nahezu alle der über 50.000 Mitarbeiter der ERGO-Gesellschaften D.A.S., VICTORIA, Hamburg-Mannheimer und DKV Zugriff auf die Lernplattform VIVERSA. Das E-Learning-System der D.A.S.-Tochter VIWIS offeriert Lehrgänge online im Intra- oder Extranet. Die einzelnen Kurse lassen sich demnach einfach im Fenster eines Browsers absolvieren.

Obgleich VIVERSA das komplette Fortbildungspaket im Unternehmen umfasst, konfrontiert es den Anwender dennoch nicht mit einem inhaltlichen Überangebot. Im Gegenteil: Mitarbeiter lassen sich nach verschiedenen Kriterien zu Gruppen zusammenfassen, denen ausgewählte Lehrgänge zugeordnet werden können. Gezielt unterstützt das System den Lernprozess, zum Beispiel mit Bookmarks, die einen individuellen Lernpfad durch den Kursinhalt ermöglichen und auch die Wiederanknüpfung erleichtern.

Mit VIVERSA wird Selbstlernen interaktiv: Ohne Prüfungsstress lässt sich der eigene Wissensstand mit einem Online-Testat exakt eruieren. Aus den Ergebnissen generiert VIVERSA zudem Lernwegsempfehlungen. Etwa vorhandene Lücken lassen sich so besser schließen.

Abbildung 1: Virtuelle Versicherungsakademie
Abbildung 1: Virtuelle Versicherungsakademie


Die Feedbackfunktionen der VIVERSA sind auch für Bildungsmanager von großem Interesse: Informationen, wer wie oft auf welchen Inhalt zugreift, geben Anlass, nach dem Grund dafür zu fragen. Unterschiedlich frequentierte Stellen innerhalb eines Kurses könnten beispielsweise didaktisch noch nicht optimal aufbereitet und daher schwer verständlich sein. Punktgenau und schnell lässt sich die Qualität der Kurse steigern - übrigens ohne logistische Deployment-Probleme und die damit verbundenen Kosten.


4. Die Technik im Ãœberblick

„VIVERSA baut auf dem .NET Framework auf und profitiert vom Web Service-Konzept“, sagt Thomas Haukap, Chief Architect bei der Münchener TRIA IT-consulting GmbH, die für die Systementwicklung von VIVERSA verantwortlich ist. Web Services schlagen zum Beispiel eine Brücke zwischen dem .NET basierten Anwendungsserver von VIVERSA und der Microsoft-fremden Testat-Umgebung. Der Anwendungsserver liefert Nutzerdaten und erhält im Gegenzug Testat-Ergebnisse zurück. Auch die Kommunikation mit dem Windows-Verzeichnisdienst Active Directory nutzt die lose Koppelung nach dem Web Service-Modell. Der Vorteil: VIVERSA ist von einem konkreten Systemumfeld weitgehend unabhängig und könnte problemlos auch mit einem anderen Verzeichnisdienst zusammenarbeiten.


Abbildung 2: Web Service-Konzept
Abbildung 2: Web Service-Konzept


Unter VIVERSA sind Kursdateien bis in jedes Detail hinein fein strukturiert, und zwar nach dem internationalen Standard IMS (IMS Global Learning Consortium, Inc.). Hierbei beschreibt eine XML-Datei, das so genannte IMS-Manifest, in definierter Weise den Aufbau eines Kurses. Auch Reihenfolge und Gruppierung der Einzeldateien, meist HTML-Seiten mit aktiven Audio- oder Video-Inhalten, sind eindeutig geregelt. Zusätzlich markieren Metadaten die Kursinhalte, zum Beispiel nach Autor, Titel, Lerndauer und Schwierigkeitsgrad. Somit lässt sich jede Stelle eines Kurses exakt „adressieren“, womit sich IMS als die Grundlage erweist zum Beispiel für die zielgerichteten Lernwegsempfehlungen von VIVERSA. Die Standardkonformität hat aber noch einen anderen Effekt: Problemlos kann VIVERSA auch fremde Kursdateien integrieren - sofern sie dem IMS-Standard genügen.

Geschrieben ist der VIVERSA-Code in C#, „einer objektorientierten Sprache“, wie Thomas Haukap meint. Warum er Visual Studio .NET so schätzt? „Weil die Entwicklungsumgebung von Microsoft die Arbeit mit Web Services und XML in zielführender Weise unterstützt.“


5. Nutzen der Lösung

Web Based Trainings auf der Basis einer integrierten E-Learning-Plattform hat sich im ERGO-Konzern mehr als bewährt: „Mit unserer Lernplattform VIVERSA können wir unsere gesamte Vertriebsmannschaft zeitgleich und schnell informieren, Lernübungen anbieten und den Wissensstand überprüfen. Durch den Einsatz von .NET konnten wir die Performance erheblich verbessern und somit die Akzeptanz für dieses Medium erhöhen", bestätigt Jürgen Vetter.

Mehr Aktualität, bessere Qualität und weniger Kosten
Dank der interaktiven Features von VIVERSA wird nicht nur weiterer Schulungsbedarf präzise erkannt. Auch didaktische Defizite lassen sich exakt lokalisieren – und mit geringstem Aufwand beheben: Der betroffene Content muss lediglich im Intra- oder Extranet aktualisiert werden. Das kostspielige Deployment obsoleter Trägermedien ist nicht mehr erforderlich. Das kommt nicht nur der Qualität der Fortbildungsangebote zugute, sondern versetzt die ERGO-Gesellschaften auch in die Lage, Schulungsinhalte sehr schnell an veränderte Markt- und rechtliche Bedingungen anzupassen.

Auch für andere Branchen offen
Die .NET-Architektur sorgt für extreme Offenheit: VIVERSA ist nicht an ein konkretes Systemumfeld gebunden. Beleg: Eine vorhandene Testat-Umgebung konnte via Web Service nahtlos eingebunden werden. Ähnliches gilt für die Nutzerverwaltung. Hinzu kommt die IMS-Konformität, die VIVERSA auch für die Kurse anderer Anbieter öffnet. Ohne weiteres können auch versicherungsfremde Inhalte die Vorteile von VIVERSA nutzen – für die VIWIS GmbH ein erhebliches Geschäftspotential. „Wir haben VIVERSA von Beginn an als brachenneutrale Anwendung konzipiert und sind aktuell mit mehreren Handels- und Pharmakonzernen sowie Unternehmen aus dem Mittelstand – hier geht es regelmäßig um ASP-Lösungen – im Gespräch“ sagt VIWIS-Geschäftsführer Ole Eilers.

Offen ist VIVERSA auch für funktionelle Erweiterungen. So arbeiten VIWIS und TRIA zurzeit an Features, die Web Based Trainings und traditionelle Schulungsformen noch enger verzahnen. So sollen ausgewählte Inhalte künftig erst nach der erfolgreichen Teilnahme an bestimmten Präsenzseminaren individuell freigeschaltet werden können. Es geht hier um eine weitere Optimierung der Qualifizierungsprozesse. Zudem werden die kollaborativen Möglichkeiten von VIVERSA weiterentwickelt, wobei Thomas Haukap zum Beispiel an den Einsatz des Microsoft SharePoint Portal Server denkt.


Betreiber der Lösung

ERGO Versicherungsgruppe AG
Branche: Banken/Versicherungen/Allfinanz
Unternehmensgrösse: GrossunternehmenERGO Versicherungsgruppe AG

Lösungspartner

Werner Kohn
VIWIS GmbH
Thomas Haukap
TRIA IT-consulting GmbH

Autoren der Fallstudie

Microsoft Deutschland GmbH
Microsoft Deutschland GmbH

25. Juni 2003
Microsoft Deutschland GmbH

Zu dieser Fallstudie sind keine Anhänge verfügbar.
2209
ms-ergo-tria
https://www.experience-online.ch/de/9-case-study/2209-ms-ergo-tria
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